Stimmt es, dass im Sommer Heizöl schlecht werden kann?

Wir alle wissen: Freitagabend, das ist der am dringendsten herbeigesehnte Zeitpunkt der Woche. Raus zum Angeln. Moment, da war noch was. Es ist Sommer, eigentlich die beschissenste Jahreszeit von allen.

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Temperaturen deutlich über 35 Grad. Super, aber wir kennen das ja alle – kaum ist der lang ersehnte Sommer da, finden wir ihn schon wieder furchtbar und stöhnen über die Hitze. Besonders diejenigen, die dann an heißen Tagen auch nicht fangen, haben von den hohen Temperaturen schnell die Schnauze voll. Frustration vorprogrammiert. Mit steigenden Temperaturen steigt bei den meisten auch der Drang zu jammern. Anderen ist gar nicht bewusst ist, warum sie den Sommer gar nicht mögen. Ich habe euch mal ein paar driftige Gründe zusammengetragen, die wärmste Zeit des Jahres zu hassen – oder sie vielleicht doch zu lieben.

Es beginnt alles bei uns selbst. Denn man muss schon einen ordentlichen Knaller vorweisen können, wenn man unter erbarmungslos brennender Sonne tage-, ja wochenlang am Wasser aushaart. Wenn man denkt, dass man dabei allein ist, da täuscht man sich zumeist gewaltig. Am Wasser sind auch alle anderen. Und das gilt eigentlich für überall, wo man im Sommer angelt — die “anderen” sind mit ziemlicher Sicherheit nicht weit. Das liegt daran, dass im Sommer ein absoluter „Wir müssen fischen”-Zwang herrscht. Schönes Wetter bringt nämlich auch immer gleichzeitig den Druck mit sich, die Sonne in vollen Zügen ausnutzen zu “müssen”.

Es ist einer der schönsten Anblicke, den mein geliebtes Wasser aktuell zu bieten hat: Ausgetrocknete Wiesen fast vollständig gekachelt mit Strandtüchern in sämtlichen Trendfarben. Funsportler aus ganz Wien schwören auf Extreme Bathing, wo man darüber sinniert ob das Wasser allein durch die versammelte Körpertemperatur aufgeheizt ist oder durch Harn angereichert wurde. Meine heurigen Favoriten sind Standup – Paddler. Bobos und Hipster – Girlies, denen der Mut zum echten Wellenreiten komplett fehlt. Aus der sicheren Distanz kann ich beobachten, wie sich Badebesucher förmlich entscheiden müssen ob man im Wasser herum schwebende Pflastern, Bierdosen oder gelblichen Urinwölkchen ausweichen soll. Es ist ein tägliches Ritual. 10 Uhr morgens öffnen sich die Kanaldeckel, 20 Uhr abends gehen sie wieder zu.

Was mir gegenwärtig bleibt ist die Nacht, da gilt folgendes: Mosquitonetz, in welcher Form auch immer! Dicht gefolgt von Gelsenspray. Ich rate zum stärksten Mittel, dass ihr finden könnt. Denn Insekten ertränken sich nicht nur gerne in unserem Feierabendbier, sondern nerven einfach in jeder Lebenslage, durch die man im Sommer geht. Wenn dann dein ganzer Körper brennt, fällt dir auch schnell wieder ein, dass das jedes verdammte Jahr so war und der Sommer nie einfach nur lauschiges Get-Together im Freien bedeutet. 35 Grad und Florida-Feeling sind dann eigentlich gar nicht mal so geil!

Was aber tun, wenn man diesen Höllenqualen zum Trotz dennoch Angeln gehen muss und dabei auch noch erfolgreich sein will. Ich hab da meine eigenen Theorien entwickelt. So sucht sich der eine oder andere seinen Hot Spot danach aus, wie dicht dran er mit seinem Auto parken kann. Dagegen ist erst einmal nichts einzuwenden. Doch wenn ihr gerade im Sommer wirklich vorhabt, besser als die anderen Angler zu fangen, so solltet ihr auch einmal einen Extra-Fußmarsch in Kauf nehmen, um kaum befischte oder generell ruhigere Spots zu erreichen. Asche über mein Haupt, es gibt bestimmt Ausnahmen, die die bekannte Regel bestätigen. Dennoch: Zwischen Arschbomben jugendlicher Frischluftakrobaten und dem Gejohle tretbootfahrender Pensionisten – Horden darf ein Fisch auch schnell mal misstrauisch werden.

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Manchen Karpfenanglern eilt der Ruf nach, den ganzen Tag lang nur faul in ihrem Zelt rumzusitzen. Ohne Fleiss kein Preis, da muss man schon aktiv sein. So verraten sich die Karpfen während der Morgen- und Abendstunden häufig selbst. Genau an diesen Plätzen müssen meiner Meinung nach die Köder locken! Wer also nicht nur die FKK – Besucher im Fokus hat sondern auch anderweitig Augen und Ohren offen hält, wird unterm Strich mehr fangen.

Kommen wir zu meinem Lieblinsthema, dem Köder. Gerade zu Zeiten sengender Hitze sollte man sich fragen: Ist mein Köder nahrhaft für den Karpfen? Futter sollte meiner Ansicht nach im Schatten, im Idealfall stets gekühlt, aufbewahrt werden. Wenn der Futterkübel schon derartig hart gärt und eine temperaturbedingte Geruchsexplosion von sich gibt, dass über einem die Schwalben abstürzen, dann wird es vielleicht Zeit diesen fachgerecht zu entsorgen.

Wer dem Hautkrebs vorbeugen möchte, der ölt sich mit den passenden Mitteln. So weit, so gut. Nur, dass man nicht darauf vergessen sollte sich danach die Hände zu waschen, bevor man die Köder berührt. Studien kenne ich keine, mein Gefühl sagt mir aber, dass eine Schicht mit Lichtschutzfaktor 30 auf dem Boilie meines Vertrauens meine Fangquote nicht erhöhen wird. Das dauert nicht lange, kann aber entscheidend sein. Nehmt euch diese Zeit, und denkt daran: Die Montage liegt später stundenlang im Wasser. Da sollte es auf die paar Minuten nicht ankommen. In puncto Köderqualität vertrau’ ich da auf ein Konzept, dass es einen Mausclick entfernt auf www.schwarzekugel.com zu sehen gibt. Hat mich von Anfang an überzeugt, hat sich bis zum heutigen Moment bewährt.

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Irgendwann geht selbst der härteste Hitzefreak in die Knie. Im Sommer schläft man bei der Hitze alles andere als gut. In der Kajüte steht die Luft, im Bivy lässt sie sich schneiden, der Körper klebt. Tagsüber schau ich, dass ich reichlich trinke, direkt vor dem Schlafen nur noch einen Schluck. Antialkoholisches versteht sich. Alkohol und Angeln geht bei mir grundsätzlich nicht zusammen. Luft erfrisch ich mir in McGyver – Marnier selber: Einfach ein feuchtes Tuch vor dem Bootsfenster und Duftstoff (z. B. aufgeschnittene Zitrone) drauf. Wer kaiserlich kühle Verhältniss mag, dem sei eine Wärmeflasche mit kaltem Wasser empfohlen, die im Bett zwischen die Füße positioniert wird. Gut für die Kronjuwelen. Zu guter letzt sind hier meine Top 8, warum Sommer eigentlich Arsch ist:

Man muss immer irgendwo nervige Sommerhits hören.
Man verbrennt sich barfuss die Füße.
Man kann nach dem Duschen wieder Duschen gehen.
Man kann nichts im Backofen machen da die Raumtemperatur sonst auf 50°C steigt.
Das Essen am Wasser wird schneller schlecht.
Öffentliche Verkehrsmittel foltern einen mit Aromatherapie.
Biergartenbesuche sind meist äußerst kostspielig.
Ein Wurfrohr lässt sich mit sonnencreméverschmierten Händen einfach nicht bedienen.

Fazit: Ihr seid nicht ehrlich, wenn ihr euch den ein oder anderen heißen Sommertag nicht schonmal gewünscht hättet, es würde in Strömen regnen. Aber mal im Ernst: Die Zeltheizung im Keller lassen, kein Frieren beim Anködern, stattdesen haufenweise Eiscreme essen, faul in der Sonne liegen, Urlaub: Es gibt gefühlte Millionen Gründe, warum wir den Sommer lieben. Sommer ist geil, das ist auch mein Credo! Die eine oder anderere sarkastische Festellung muss sein, die Lust auf Fischfang wird dadurch bestimmt nicht getrübt! Und noch was: Weil es abends erst spät dunkel wird, fühlt sich der Feierabend auch gleich viel länger an.

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Ab in die Hängematte und dabei gedanklich auf die Bikinifigur pfeiffen! In diesem Sinne wünsche ich Euch den Sommer Eures Lebens!

Bleibt dicht am Wasser!

Andreas

PS: Was den Sommerschlaf sonst noch stört? Insekten. Viel zu viele Insekten. Allen voran die erwähnten Gelsen. Dazu ein wunderbarer Song der Wiener Rapformation “A.Geh Wirklich?” namens ‘Gösn’.

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